09.12.2021

Rukwied sieht Situation bei Schweinehaltern mehr als angespannt

„Dazu schwächen die explodierten Betriebsmittelkosten die wirtschaftliche Grundlage der Betriebe. Die Situation bei den Schweinehaltern ist mehr als angespannt", so Rukwied.

Die wirtschaftliche Situation der deutschen Landwirtschaft hat sich im abgelaufenen Wirtschaftsjahr von Juli 2020 bis Juni 2021 laut DBV deutlich verschlechtert. Grund dafür waren vor allem Corona-bedingte starke Umsatzeinbrüche in der Schweinehaltung, heißt es. Im Durchschnitt der Haupterwerbsbetriebe (Personengesellschaften und Einzelunternehmen) sei das Unternehmensergebnis mit 52.100 Euro um 15 Prozent hinter dem Vorjahresergebnis von 61.300 Euro zurückgeblieben. Die Schweine haltenden Veredlungsbetriebe verloren im Wirtschaftsjahr 2020/21 gut zwei Drittel ihres Unternehmensgewinns, so der DBV. In der Rinder- und Milchviehhaltung dagegen hätten leicht höhere Gewinne verzeichnet werden können. Ackerbaubetriebe hätten ihr Vorjahresergebnis in etwa halten können.

Wie stark sich die Unternehmensergebnisse im laufenden Wirtschaftsjahr 2021/22 wieder erholen werden, sei unsicher. Die Preisentwicklungen für viele Agrarprodukte und Betriebsmittel sind sehr sprunghaft, so der DBV. Stark gestiegene Preise, zum Beispiel bei Raps und Getreide, und sich weiter festigende Preise bei Milch und Rindern stehen aktuell starke Verteuerungen beim Zukauf von Futter-, Düngemitteln und Energie gegenüber. Die Treibstoffpreise sind im November etwa anderthalb mal so teuer wie vor einem Jahr; zugekaufte Futtermittel sind um etwa ein Fünftel teurer, Stickstoffdüngemittel sogar dreimal so teuer, so der Bauernverband. Schweineerzeuger dürften dem DBV zufolge zunächst weiter unter einem dramatischen wirtschaftlichen Druck stehen. Die gestiegenen Erlöse bei Milch, Rindfleisch und Feldfrüchten werden durch deutlich verteuerte Betriebsmittel aufgefressen. Vieles hänge jedoch noch von den Marktentwicklungen im ersten Halbjahr 2022 ab.
Rukwied sieht Situation bei Schweinehaltern mehr als angespannt
Foto/Grafik: Deutscher Bauernverband
Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbandes, zieht eine ernüchternde Bilanz für das abgelaufene landwirtschaftliche Wirtschaftsjahr und sieht große Unsicherheiten für 2021/22.
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