30.09.2025

GEFA-Agrarexporteure begrüßen BMLEH-Außenhandelspolitik

Angesichts des hohen Außenhandelsdefizits im Agrar- und Ernährungssektor für das Jahr 2024 begrüßt die Branche die ersten, ambitionierten Initiativen des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Ernährung und Handel (BMLEH) zur Erschließung von Absatzmärkten.

„Dem mit dem Koalitionsvertrag angekündigten Richtungswechsel pro Exportunterstützung der Branche für die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit und der Resilienz der Agrarexporteure sind in den ersten 140 Tagen Regierungszeit bereits deutliche Taten gefolgt“, sagt Jan-Bernd Stärk, Sprecher des GEFA e.V., Vertriebsleitung Rind & Export Drittland, Westfleisch SCE mbH, anlässlich des 10. Parlamentarischen Abend der GEFA .

Im Jahr 2024 betrug das Außenhandelsdefizit der Branche ca. 15,9 Mio. t (+3,5%), im Wert ca. 22,9 Mrd. Euro (+13,1%), beides sind im negativen Sinne Rekordwerte. Die Unsicherheiten im aktuellen Auslandsgeschäft durch volatile Märkte und zunehmende Lösung von WHO-konformen Handelspraktiken machen den Exporteuren zu schaffen. Dazu kommen geringe Margen der Unternehmen am deutschen Markt, ein steigender Konsolidierungsdruck, hohe Energiekosten und bürokratische Hemmnisse. Umso wichtiger sei der deutliche Richtungswechsel des BMLEH zur Förderung der Exportwirtschaft.

Nach den im Koalitionsvertrag angekündigten Abschlüssen weiterer Handelsabkommen, der Vereinfachung und Beschleunigung der Ausfuhrprozesse sowie der strategischen Ausrichtung und Stärkung der Außenwirtschaftsförderung sind erste, wichtige Schritte umgesetzt worden. Zu nennen sind hier die Reise von Staatssekretär Prof. Dr. Dr. Schick mit einer Wirtschaftsdelegation nach China Anfang September, die Neuausrichtung der EL-Referenten im Ausland zur Unterstützung der Unternehmen sowie die Rücknahme von Mittelkürzungen der Vorgängerregierung. „Diese Schritte begrüßen wir und bieten dem BMLEH unsere Unterstützung auf dem weiteren Weg an. Wir können nur bestehen, wenn wir die Landwirtschaft in Deutschland wieder engagiert fördern. Unsere Branche will ihren Beitrag zur Ernährungssicherung in Deutschland und auch in der Welt steigern. Sie will mit ihren Steuern zu einem soliden und zukunftsfähigen Bundeshaushalt beitragen und die Beschäftigung in strukturarmen Regionen sichern. Dazu müssen wir die landwirtschaftliche Produktion in Deutschland halten, sie wieder stärken“, so Stärk weiter.

Nur mit engagierter Exportpolitik können die Zugangsvoraussetzungen auf wichtigen Dritt-landmärkten verbessert werden. Insofern fordert die Branche jetzt weitere Schritte, um die personelle Bearbeitung von Marktöffnungsverfahren im BMLEH sowie in den angeschlossenen Instituten zu stärken, damit bisher oft langwierige Verfahren beschleunigt werden. Neben den begrüßenswerten Aktivitäten der EU-Kommission sei auch der Abschluss bilateraler Handelsabkommen für die Branche wichtig, so die GEFA.
Fleischmagazin
Fleischmagazin
Kontakt
  • Kontakt Redaktion
  • Kontakt Anzeigen
  • Kontakt Leserservice

Verlag