10.12.2025

Tierhaltung: Kennzeichnungspflicht erneut verschoben

Das Inkrafttreten des Gesetzes zur Tierhaltungskennzeichnung soll erneut verschoben werden. Darauf haben sich die Bundestagsfraktionen von Union und SPD geeinigt. Als neuer Starttermin ist der 1. Januar 2027 im Gespräch. Das Deutsche Tiefkühlinstitut (dti) und der Bauernverband kommentieren die Entscheidung positiv.

"Wir begrüßen, dass sich die Bundesregierung für eine sorgfältige Überarbeitung des Tierhaltungskennzeichnungsgesetzes nun mehr Zeit nehmen wird", sagt dti-Chefin Sabine Eichner. Das sei auch "dringend geboten, weil wesentliche Wirtschaftsbereiche, die von einer möglichen Ausweitung des Gesetzes betroffen wären, bisher nicht angehört wurden. Wir erwarten dringend entsprechende Gesprächsangebote des Ministeriums", betont die dti-Geschäftsführerin.

Sabet fordert "vollumfänglichen Überarbeitung"


Die Generalsekretärin des Deutschen Bauernverbandes, Stefanie Sabet, sieht in der Verschiebung einen "klaren Auftrag zur vollumfänglichen Überarbeitung. Jetzt muss die Zeit genutzt werden, um das Gesetz grundlegend neu aufzustellen". Entscheidend sei, dass "Möglichkeiten des Downgradings und eine verpflichtende Kennzeichnung auch für ausländische Waren geschaffen werden, alle Absatzmärkte müssten dabei in die Betrachtung", so Stefanie Sabet. Zwingend sei eine "Reduktion der Bürokratie, etwa bei den Meldepflichten und der Nutzung bereits erhobener Daten durch die Einbindung etablierter wirtschaftsgetragener Systeme".

Die staatliche Tierhaltungskennzeichnung wurde im August 2023 eingeführt. Sie soll darüber informieren, in welcher Form die Tiere gehalten wurden, von denen das Fleisch kommt. Die Kennzeichnung umfasst fünf Haltungsformen: „Stall“, „Stall + Platz“, „Frischluftstall“, „Auslauf / Weide“ und „Bio“. Die Kennzeichnung gilt zunächst freiwillig für frisches Schweinefleisch, das in Deutschland produziert wird. Nach Ablauf einer Übergangsfrist sollte die Kennzeichnung verpflichtend werden. Diese Frist lief ursprünglich im August 2025 aus, wird nun aber zum bereits zweiten Mal verlängert.

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